Vom 17. bis zum 25. Juni 2023 fanden die Special Olympics World Games 2023 in Berlin statt. Athleten aus der ganzen Welt kamen in die deutsche Hauptstadt und verglichen sich beim größten inklusiven Sportevent. Bei den Special Olympics World Games Berlin 2023 traten über 7.000 Athleten aus 190 Nationen in 26 Sportarten an.
Die größte Delegation stellte Gastgeber Deutschland mit 415 Sportlerinnen und Sportlern. Die Weltspiele der Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung waren das größte Sportereignis in Deutschland seit den Olympischen Spielen 1972 in München.
Mit dabei war vom Judo-Club Bad Ems Carl Eschenauer (DJB Vizepräsident) als Official Technical Deligate (OTD) in der Sportart Judo. Er war im Organisationsteam (Sport Officials) tätig und betreute u.a. die mehr als 100 Volunteers im Judo und war mit weiteren organisatorischen Aufgaben vertraut.
Am 17. Juni begann im Berliner Olympiastadion die spektakuläre Eröffnungsfeier mit über 50 000 Zuschauern. Neben der Live-Performance des Games-Songs durch Madcon präsentierten 350 Artisten, Musiker, darstellende und bildende Künstler aus der ganzen Welt gemeinsam mit den Special Olympics Athleten eine inklusive Show. So traten zusammen mit dem Deutschen Tanzsportverband (DTV) rund 700 Tänzer aus der ganzen Bundesrepublik im Olympiastadion auf, die die Choreografie des Games-Song „Are You Ready“ zusammen mit allen Zuschauern, Gästen, Athleten und Delegationen tanzten. Weiterhin trat Unity, das Maskottchen der Weltspiele auf, wie auch die Blue Man Group Berlin. Als Ehrengast war neben Basketballlegende Dirk Nowitzki auch der Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank Walter Steinmeier im Stadion.
Judo, was bereits seit 2003 Teil der Special Olympics ist, war mit 125 Teilnehmern bei den Judo-Wettkämpfen in Berlin vertreten. Die Judoka wurden nicht nur nach Gewicht und Geschlecht, sondern auch nach ihren Fähigkeiten eingeteilt. Die Regeln und Techniken sind speziell angepasst, um die Sicherheit und den Spaß der Teilnehmenden zu gewährleisten. Beispielsweise sind sogenannte Armhebel und Würgegriffe nicht erlaubt.
Nach der Klassifizierung der Wettbewerbe (19.-20. Juni), einem Kata-Workshop und einer Kata-Demonstration am 21. Juni fanden die Wettkämpfe vom 22.-24. Juni in der Messe Berlin statt. Bereits am ersten Wettkampftag gab es gleich fünf Goldmedaillen für das Deutsche Team durch Henry Unterseher von der HPCA München mit Siegen gegen Abdelmaguid (Ägypten), Azimov (Usbekistan) sowie Khasroh aus Kuwait ein. Erfolgreich ging es in der Wettkampfklasse 1 bei Timo Karmasch (Budokan Hünxe) weiter, der gegen den Belgier Lariviere, Ulziibayar aus der Mongolei und gegen den Usbeken Nasriddinov alle Kämpfe vorzeitig gewann.
Ebenfalls von der HPCA München gewann in der WK 2 Alessia Schmidt ihre Wettkämpfe alle vorzeitig. Hier mussten sich Parveen (Bharat Indien), van der Wel (Niederlande) und die Kasachin Ryskeldi der deutschen Kämpferin geschlagen geben.
Die letzten beiden Goldmedaillen gingen an Andrea Kuhne (Budokan Hünxe) in der WK 1 und an Viktoriya Shkolnikova vom JC Grenzach Whylen in der Wettkampfklasse 3. Shkolnikova gewann gegen Roudha Alahbabi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und die Schwedin Emele Norrman. Andrea Kuhne, die wie Timo Karmasch als Berufsjudoka in der Gold-Kraemer-Stiftung beim Zentrum für Arbeit durch Bildung und Sport (ZABS) beschäftigt ist, konnte gegen die starke Kämpferin aus der Schweiz, Arlette Schmucki und Makarova (Usbekistan) als Siegerin die Matte verlassen.
Somit war es der erfolgreichste Tag in der deutschen ID-Judo-Geschichte der Special Olympics. Abends gab es die Athletenparty vor dem Brandenburger Tor. Einen Tag später gab es noch weitere Medaillen für Bastian Wind (Silber) und Stefanie Drescher (Gold) beide in der Wettkampfklasse 1.
Insgesamt weilte Carl Eschenauer zwei Wochen lang als Offizieller bei den Special Olympics World Games in Berlin und zeigte sich beindruckt von der unglaublichen Professionalität und großen Medienpräsenz der Veranstaltung. U.a. berichteten ARD und ZDF täglich von der Veranstaltung.
Eröffnungsfeier im Olympiastadion in Berlin mit 50 000 Zuschauern
Die Judo Working Group (Sport Officials) in Berlin